Termine:Filmabend Uranabbau

Aus Projekthaus Döbeln
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Am 29. September 2012 findet um 18 Uhr im Rahmen des internationalen Uranium Action Day ein Urannabbau-Filmabend statt. Gezeigt wird der Film "Uranium - Is It A Country?".

Der Veranstaltungsort ist das Projekthaus in Döbeln-Mannsdorf.

Filmabend im Projekthaus in Mannsdorf

Am Samstag, den 29. September 2012 findet weltweit ein "Uran-Aktionstag" statt, in dessen Rahmen um 18 Uhr im Projekthaus in Döbeln-Mannsdorf ein Filmabend veranstaltet wird. Gezeigt wird der von einer Berliner Umweltgruppe produzierte Film "Uranium - Is It A Country?". Bei gutem Wetter wird es weitere Informationsmöglichkeiten im Freien vor dem Haus, Am Bärental 6, geben. Besucher des Nacht-Bergzeitfahrens, das am selben Abend am Projekthaus vorbei führt, können auch einen Blick darauf werfen.

Der Uran-Aktionstag soll das Bewusstsein für die Umweltgefahren des Uranabbaus und die miserablen Bedingungen von Menschen in den Abbaugebieten erweitern. Uran ist der Ausgangsstoff für die Atomindustrie. Es ist der Brennstoff der Atomkraftwerke. In Sachsen und Thüringen befandet sich mit der Wismut SDAG der zeitweise drittgrößte Uranabbau der Welt. Bis heute sind die Folgen nicht vollständig beseitigt, die radioaktive Altlast wird noch für die Ewigkeit strahlen und eine Gefahrenquelle darstellen. Aktive Uranabbaue befinden sich heute nur wenige Kilometer hinter der tschechischen Grenze und auch in Polen gibt es Pläne für neue Uranminen in Grenznähe.

In mehreren Ländern werden am 29. September Aktionen, Informationsveranstaltungen und Demonstrationen stattfinden, um ein Ende der Uranindustrie und einen sofortigen Atomausstieg zu fordern. Schwerpunkt vieler Aktionen sind die Zentralen und Niederlassungen von Atomkonzernen wie EON, RWE oder Urenco. Der 29. September ist der Jahrestag der Atomkatastrophe in der russischen Atomanlage Mayak. Am 29.9.1957 explodierte um 16.20 Uhr in der damals sowjetischen Atomanlage ein Container mit radioaktivem Material. Die sich ausbreitende Wolke verstrahlte die Regionen Chelyabinsk, Sverdlovsk und Tyumen mit einer Bevölkerung von insgesamt 270.000 Menschen. 23 Dörfer mussten evakuiert werden und wurden aufgrund der hohen Strahlenbelastung dem Erdboden gleich gemacht. Erst in den 1990ern wurde diese Atomkatastrophe publik gemacht. Der Unfall wird in die Stufe 6 (zweithöchste Katastrophenstufe) der INES-Atomunfall-Skala eingeordnet.

"Vor zwei Monaten besichtigten wir im Rahmen des internationalen Anti-Atom-Camps am Projekthaus den tschechischen Uranabbau bei Liberec", erklärt Falk Beyer. "Die Betreiberfirma zeigte uns das Gelände und die Anlagen; im Anschluss informierten uns lokale Aktivist*innen über die ökologischen Probleme, die das riesige Bergwerk verursacht hat. Obwohl im Moment eine großindustrielle Dekontamination versucht wird, wünscht sich der Betreiber schon wieder die Neuaufnahme des Uranabbaus. Aber Uranabbau bedeutet immer die Freisetzung von bis zu 90% der im Uranerz enthalten Radioaktivität, riesige Abhalden des strahlenden, nicht weiter verwendbaren uranerzhaltigen Abfalls, hochgiftige und radioaktive "Tailing-Ponds" mit den Abwässern dieser Industrie und die Schädigung von Menschen und Umwelt."

Der Dokumentarfilm "Uranium - Is It A Country?" führt nach Australien und zeigt die unbekannte Seite der vermeintlich sauberen Atomkraft, den Abbau des Brennstoffes Uran: Wo es herkommt, wo es hingeht und was davon übrig bleibt. Produziert wurde er von der Berliner Initiative "Strahlendes Klima". Der Aufruf zum "Uran-Aktionstag" und eine Dokumentation sind auf der Internetseite http://uranium-action-day.info zu finden.