Ökogarten/Hintergrundwissen/Nisthilfen
Florfliegenbehausungen
Informationen entnommen aus Ökogarten der VHS Völklingen: Förderung von Nützlingen – Florfliegenbehausung. 26. März 2012.
Die Florfliegen oder Goldaugen fressen Blattläuse, insbesondere die Larve der Fliegen, den Ameisenlöwen. Das Insekt schimmert grün, zu erkennen an durchsichtigen, zarten Flügeln. Auffallend sind die kugelförmigen Facettenaugen. Der Ameisenlöwe hat einen völlig anderen Habitus. Der Körper ist grün-gelblich und langgestreckt. Mit bloßen Augen sind seine Zangen zu erkennen.
Doch nun zum Kasten. Der Kasten ist an einer Stelle mit einem Drahtnetz verschlossen. Ein Deckel schützt vor eindringendem Wasser. Der Kasten wird auf einen Pfosten geschraubt und in das Beet gestellt. Die Füllung erfolgt mit Stroh. Die Florfliegen ziehen sich dorthin gerne zurück und bleiben somit in der Nähe unserer Beete.
Insektennisthölzer
Informationen entnommen aus Ökogarten der VHS Völklingen: Förderung von Nützlingen – Insektennisthölzer. 26. März 2012.
Insektenhölzer sind für Wildbienen und Schlupfwespen sinnvolle Angebote. Wildbienen dienen zur Bestäubung der Obstbäume und Blütenpflanzen. Die Schlupfwespen legen mit ihrer Legeröhre die Eier in die Raupen verschiedener Insektenlarven. So wird die Raupe der Lauchmotte heimgesucht. Aus den Eiern schlüpfen in der befallenen Larve die Larven der Schlupfwespe, die die Opfer-Larve von innen heraus fressen und aushöhlen. Die Eiablage mancher Schlupfwespenarten, die im Garten auf Insektenfang gehen, legen ihre Eier in Gänge von Baumstämmen oder teil verrottetem Holz.
Für ein Insektennistholz kann man einen Holzklotz nehmen, in den wir Löcher unterschiedlichen Durchmessers bohren. Die Schlupfwespe prüft zunächst mit den Fühlern, ob der Gang zur Eiablage geeignet ist. In den Holzgang legt die Schlupfwespe ein Ei, gibt Nahrung hinzu und mauert das Loch zu. Somit kann man die Belegung leicht erkennen. Die ausgewachsenen Wildbienen oder Schlupfwespen brechen den Verschluss auf und fliegen von dannen.
Weitere Möglichkeiten sind das Zusammenbinden von Stroh, Schilf oder Bambus. Man kann diese Insekten-Nisthilfen auch in Bäume hängen. Wer einen Reisighaufen im Garten hat oder verrottetes Holz vorweisen kann, braucht sich nicht viele Gedanken zu machen.
Ohrwurmbehausungen
Informationen entnommen aus Ökogarten der VHS Völklingen: Förderung von Nützlingen – Ohrwurmbehausungen. 26. März 2012.
Der Ohrwurm ist ein Blattlausfresser. Der Name rührt daher, dass so mancher Ohrwurm schon den Weg in den Gehörgang des Menschen gefunden hat. Allerdings nur, wenn das Ohr am Boden liegt. Die Ohrwürmer haben einen flachen Körper, besetzen jede Ritze und flachen Spalt. Sie sind an ihren Abdomenzangen zu erkennen, die sie bei Gefahr aufstellen. Mit den Zangen können sie spürbar zwicken. Die Männchen haben kräftiger ausgebildete Zangen.
Die Tiere sind nachts aktiv. Es liegt nahe, den Ohrwürmern eine Behausung zum "Übertagen" anzubieten. Ein Blumentopf aus Ton wird mit Stroh oder Holzwolle gefüllt, von einem Zwiebel- oder Kartoffelnetz umgeben und am oberen Ende zusammengebunden. Ohne den Schutz des Netzes würden Vögel das Stroh bald herausziehen. Am oberen Ende, wo das Netz zusammengebunden ist, wird eine Aufhängung befestigt. Nun kann man die für Ohrwürmer attraktive Wohnung in die Obstbäume hängen. Manchmal ist es ratsam, die Behausung zu Beginn auf den Boden zustellen. So finden die Ohrwürmer direkt den Weg in die neue Wohnung. Wir haben bis zu 20 Ohrwürmer in einer Behausung festgestellt.
Vogelhäuschen und andere Nistkästen
Informationen entnommen aus Ökogarten der VHS Völklingen: Förderung von Nützlingen – Vogelhäuschen und andere Nistkästen. 26. März 2012.
Das Angebot an Nistkästen sollte in keinem Garten fehlen. Allerdings sollte man darauf achten, dass der Nistkasten gegen Katzen geschützt ist. Es ist traurig zu erleben, den Nistkasten zu öffnen und sechs kleine, tote Vögel zu sehen, deren Eltern gefressen wurden. Eine seltsam anmutende, aber preisgünstige Lösung ist eine Plastikschüssel, die nach unten geöffnet ist. Im Fachhandel gibt es auch Baumkragen aus spitzem Metall. Ein Rundholz tut es auch. Es sollte nur frei stehen und der Nistkasten in 1,80 m Höhe angebracht sein.
Für die unterschiedlichen Vogelarten kann man Nisthöhlen (Meisen) und Halbhöhlen (Gartenrotschwanz, Rotkehlchen) anbieten. Die Nistkästen kann man selbst bauen oder fertig kaufen. Für andere Tierarten wie Fledermäuse (große Insektenvertilger) gibt es besondere Behausungen im Fachhandel. Nach der Brutzeit sollte man die Vogelhäuschen säubern, denn die Vögel nutzen saubere Nistkästen im Winter die eine oder andere Nacht. Vorsicht: Handschuhe anziehen und lange Armkleidung. In den Vogelnestern ist oft der Vogelfloh anzutreffen, der sich auch am Menschen versucht und sticht.